Wirtschaftswunderjahre
Unmittelbar nach dem Krieg herrschte Wassermangel, dem die Stadtwerke im Rahmen des „Marshallplans“ mit dem Bohren neuer Tiefbrunnen begegneten. Auf diese Weise wurde man dem steigenden Wasserbedarf gerecht, denn die Ausstattung von Neubauten mit Wasserklosetts, Bädern und Duschen hatte den Pro-Kopf-Verbrauch in Langen von 1947 bis 1961 von 50 auf 120 Liter pro Tag ansteigen lassen.
Unbeschwertes Schwimmvergnügen

Das Langener Schwimmstadion bot dagegen allen örtlichen Wasserratten ein Vergnügen, das den Wasserhaushalt kaum belastete, denn die Becken wurden über einen natürlichen Zulauf aus dem Paddelteich mit Wasser versorgt. Das 1934 eingeweihte Bad besaß einen Zehn-Meter-Sprungturm und war als „das schönste in ganz Mitteldeutschland“ gefeiert worden. Vor der Badesaison 1950 wurde es von den Stadtwerken saniert, sodass mehr als 100.000 Besucher ins Freibad strömten, im kühlen Sommer 1951 kamen immerhin noch 85.000 Gäste.
Neue Stadtteile schießen aus dem Boden
Während des „Wirtschaftswunders“ bekam die Sterzbachstadt ein anderes Gesicht. Mit der Verdoppelung der Einwohnerzahl zwischen 1948 und 1963 auf fast 24.000 wandelte sich Langen von einer beschaulichen Kleinstadt zur zweitgrößten Kommune im Kreis Offenbach.
Modernes Wohnen in Neurott und Oberlinden
Im Neurott entstand 1958/59 die moderne ATW-Siedlung für Angehörige der amerikanischen Streitkräfte. Wie sie war auch die 1964 fertiggestellte Wohnsiedlung Oberlinden mit 6.000 Haushalten an eine Fernwärmeversorgung angeschlossen. Beim ersten Spatenstich gab der Staatsminister der Hoffnung Ausdruck, „dass die Menschen in der Wohnstadt abseits von Lärm und Industrie den Wunsch nach einem Häuschen im Walde erfüllt sähen, dass sie glücklich und zufrieden sein würden. Sie wohnten außerdem verkehrsgünstig, denn sie könnten in wenigen Minuten in Frankfurt oder Darmstadt sein“.
