Im Zeichen der Modernisierung
Die Modernisierung des Lebens ist am steigenden Stromverbrauch ablesbar. Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch kletterte von 343 kWh im Jahr 1953 auf 861 kWh im Jahr 1963.
Mehr Handlungsspielraum durch Gründung der GmbH
Am 4. Dezember 1963 wurden die Stadtwerke Langen GmbH mit einem Stammkapital von 20.000 D-Mark in das Handelsregister eingetragen. Mit der Umwandlung sollten Steuervorteile genutzt und der städtische Haushalt entlastet werden. Gleichzeitig erhoffte man sich größere Handlungsspielräume, schließlich musste bis dahin für alle wichtigen Entscheidungen das Einverständnis der städtischen Gremien eingeholt werden. Erfreulicherweise wies gleich der erste Geschäftsbericht 1963 einen Reingewinn von 92.293 D-Mark aus.
Lasst alle Brünnlein fließen! – Wasserwerk West
Als Bürgermeister Wilhelm Umbach 1964 die Pumpen im Wasserwerk West in Gang setzte, war die Erinnerung an den ungewöhnlich heißen Sommer 1959 noch lebendig. Damals hatte die Wasserversorgung kurz vor dem Zusammenbruch gestanden. Seit Inbetriebnahme der modernen Anlage mit einem 1.000-Kubikmeter-Speicher gehören Druckabfall und Wassermangel der Vergangenheit an. Seine Feuertaufe bestand das Wasserwerk im Sommer 1964. Trotz deutlich erhöhten Verbrauchs aufgrund der großen Hitze kam es zu keinem Zeitpunkt zu einem Versorgungsengpass.
EDV und bargeldloser Zahlungsverkehr
Die elektronische Datenverarbeitung (EDV) hielt bei der Stadtwerke Langen GmbH 1967 Einzug. Bis dato waren die Verbrauchsabrechnungen auf einer mit Lochkarten arbeitenden Datenverarbeitungsanlage erstellt worden. Jetzt erledigte dies ein elektronisches IBM-System. Damit einher ging die Werbung für den noch in den Kinderschuhen steckenden bargeldlosen Zahlungsverkehr. Die Menschen in Langen standen den neuen Zeiten offen gegenüber. Bereits 1970 zählten die Stadtwerke etwa sechzig Prozent Abbuchungskunden.
